Ein großer Tag für die Kleinen
Zweimal Neubeginn an einem Tag: Mit den Kindertagesstätten „Märcheninsel“ und St. Peter und Paul hat die Marktgemeinde Ziemetshausen die Früherziehung ihrer Kinder ganz in katholische Trägerschaft übergeben. Die beiden Einrichtungen wurden an die Katholische Jugendfürsorge sowie die örtliche Kirchenstiftung St. Peter und Paul übergeben. An diesem Freitag wurden beide Häuser durch Bischof Bertram gesegnet.
„Um ein Kind zu erziehen, braucht es ein ganzes Dorf“, zitierte der Bischof eine alte Weisheit bei den Segensfeiern – neben den Eltern spielten auch die Großeltern, die Geschwister, die Onkel und Tanten, die Nachbarn, ja auch die Kommune und die Vereine damals wie heute eine Rolle in der Erziehung und Prägung junger Menschen. Heutzutage verlagere sich indes ein Teil dieser Erziehungsarbeit immer mehr in professionelle Hände wie eben jene der KJF und des Kita-Zentrums St. Simpert, die fortan für die Kindertagesstätten in Ziemetshausen die Verantwortung trügen. Daher sei die „Segnung im Doppelpack“ ein „starker Tag für die Kinder, ein großer Tag für die Kleinen“, betonte der Bischof und wünschte sich abschließend, dass Gott in beiden Häusern das „Platzrecht“ haben sollte – nicht nur in Form der in Ursberg aus Kirschholz gefertigten Ulrichskreuze, die er an die beiden Kindertagesstätten überreichte, sondern auch in der Erziehung und dem Alltag der Kinder.
Maria Schiefele, die für die KJF im Bistum Augsburg die Arbeit der insgesamt zehn verbandseigenen Kindertagesstätten betreut und koordiniert, betonte, dass es im Sinne des KJF-Leitbildes „Menschen Mut zum Leben zu machen“ ihnen ein großes Anliegen sei, „die Kinder zu stärken und ihnen ein stabiles Wertesystem zu vermitteln.“ Oder wie es der Vorstandsvorsitzende des Kita-Zentrums Günter Groll es gegenüber dem Erziehungspersonal als seine Aufgabe formulierte: „Dass wir es in Augsburg schaffen, dass ihr jeden Tag den Kindern Tore und Türen ins Leben öffnen könnt!“
Die Kindertageseinrichtung „Märcheninsel“ wurde vor dreißig Jahren gegründet und stand seitdem unter der Trägerschaft der Marktgemeinde Ziemetshausen. Mit der steigenden Anzahl an Kindern wurde in den vergangenen Jahren zunehmend klar, dass es in dem Ort eine weitere Kindertagesstätte brauchen würde. Gleichzeitig beschloss die Stadtverwaltung, die Betreuung und Trägerschaft der beiden Einrichtungen in professionelle Hände abzugeben.
Nach einem Auswahlverfahren wurde dabei für die „Märcheninsel“ mit ihren 150 Kindern die Katholische Jugendfürsorge im Bistum Augsburg ausgesucht, während die neugebaute Kita St. Peter und Paul in die Hände der Kirchenstiftung Ziemetshausen gegeben wurde, die in der Verwaltung wiederum vom Kita-Zentrum St. Simpert in Augsburg unterstützt wird. Der Neubau von St. Peter und Paul zeichnet sich dabei durch eine ökologische und nachhaltige Bauweise aus, die auch energetisch auf dem neuesten Stand ist. Auf über tausend Quadratmetern Nutzfläche können die 80 Kinder in vier Gruppen betreut werden.
Die KJF Augsburg ist mit ihren über fünftausend Mitarbeitenden einer der größten Anbieter für Gesundheits-, Sozial- und Bildungsdienstleistungen in Bayern. Seit 1911 bietet das Sozialunternehmen vor allem Kindern, Jugendlichen und Familien mit rund 80 Einrichtungen und Diensten Lösungen für die verschiedensten individuellen Bedürfnisse an. Das Kita-Zentrum St. Simpert wurde 2017 gegründet und verantwortet Trägeraufgaben für katholische Kindertageseinrichtungen im Bistum Augsburg. Die Stiftung übernimmt im Rahmen einer Amtshilfevereinbarung Verwaltungstätigkeiten für aktuell 234 Einrichtungen mit rund 4.800 Mitarbeitenden und etwa 20.270 zu betreuenden Kindern. Unterstützt werden die Einrichtungen in den Bereichen Finanzen, Personalbetreuung, Besoldung oder Haushalt.