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Katholische Morgenfeier

Am Netzwerk der Menschlichkeit knüpfen

25.02.2024

Augsburg (pca). Bischof Dr. Bertram Meier hat in der Katholischen Morgenfeier des Radiosenders Bayern 1  dazu aufgerufen, am „Netzwerk der Menschlichkeit“ mitzuknüpfen und so die Grundlagen für Frieden zu schaffen. Wie man diesen Weg beschreitet, dafür böte die Caritas mit ihren vielfältigen und unterschiedlichen Diensten sehr gute Vorbilder, wie der Bischof an diesem Caritassonntag aufzeigte. Nicht Waffen, nicht „die scharfen Geschütze verletzender Worte“, nicht „Rechthaberei“, nicht das „Pochen auf den eigenen Interessen“ und nicht „ideologisches Lagerdenken“, sondern „Respekt und Fairness“, „Empathie und Solidarität“, „wohlwollendes Hinhören“, „fragende Offenheit“, „Aufmerksamkeit füreinander und ein gutes Miteinander“ und „Zu- und Hinhören“ seien die Voraussetzungen dafür, die „Wege zu Verständigung und Versöhnung“ ebnen zu können.

Jede und jeden lud Bischof Bertram ein, dieses engmaschige Netz der Caritas zu stärken und zu unterstützen. „Denn Hilfe braucht auch Hilfe, damit sie geleistet werden kann“, sagte er in seiner Ansprache in der Morgenfeier, die vom Bayerischen Rundfunk am Sonntag ausgestrahlt wurde. „Die Caritas ist da und ansprechbar, wenn jemand in Not ist, Hilfe und Beratung braucht –garantiert“ Und als Bischof bin ich stolz darauf, sagen zu können: Diese Zusage ist kein leeres Wort.“

Anlass der Rundfunkansprache ist die jahrelange Tradition des Bayerischen Rundfunks, einen bayerischen Bischof zum Auftakt der Caritassammlungsaktionen einzuladen, an den entsprechenden Sonntagen die Morgenfeier zu gestalten. Die Caritas-Frühjahrssammlung begann am gestrigen Sonntag (25. Februar) mit der Kirchenkollekte und setzt sich bis zum kommenden Sonntag, 3. März, mit der Haussammlung fort. Der Deutsche Caritasverband hat seine gesellschaftspolitische Jahreskampagne unter das Motto gestellt „Frieden beginnt bei mir.“ Für die Caritas in Bayern allein arbeiten 184.000 Frauen und Männer hauptberuflich, 59.000 ehrenamtlich in über 6.000 Diensten und Einrichtungen für rund 1,5 Millionen Menschen, die Hilfe benötigen.

Aus diesen vielen Angeboten hob Bischof Bertram die Wärmestuben und Anlaufstellen für Wohnungslose, die Migrations- und Flüchtlingsberatungsstellen, die Suchtberatungsstellen wie auch die Pflegekräfte und ehrenamtliches Engagement in den Pfarrgemeinden hervor. In den Wärmestuben falle kein Urteil wie ein Fallbeil herab, sondern man höre zu, was die Betroffenen bräuchten und welches Schicksal sie ereilt habe. In den Migrations- und Flüchtlingsberatungsstellen wie auch den Initiativen in den Pfarrgemeinden erfahren Flüchtlinge und Asylsuchende das, „was wir immer in Anspruch nehmen zu sein – die Botschaft des christlichen Abendlandes: Du bist Mensch, von Gott ausgestattet mit einzigartiger Würde.“ Die Suchtfachambulanzen klagen nicht an, sondern hörten zu, warum und wie die Suchterkrankung entstanden sei und würden so helfen, sich auf den Weg der Heilung machen zu können.

In besonderer Weise würdigte der Bischof die Pflegekräfte: „Ihr Dienst ist so unschätzbar viel wert.“ Er verdiene die gesellschaftliche Anerkennung wegen des nötigen medizinisch-pflegerischen Fachwissens, der täglich geleisteten psychisch-mentalen Zuwendung, der so oft komplizierten Pflege und Versorgung von Wunden und der Begleitung dementiell erkrankter Menschen. „Der Beruf fordert den ganzen Menschen, seinen Verstand, sein Können, seine Disziplin, seine psychische Gesundheit und Stärke. Doch es ist mehr gefragt als Kompetenz: Da sein als Mensch!“

Die Morgenfeiern auf Bayern 1 sind ein fester Bestandteil des Radioprogramms am Sonntagvormittag. Gestaltet werden sie in der Regel von Pfarrerinnen und Pfarrern sowie pastoralen Mitarbeitenden beider Konfessionen. Für die Hörerinnen und Hörer ist es eine Zeit zum Atemholen, Nachdenken und Besinnen.