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Misereor-Fastenaktion

Das Evangelium in die Tat umsetzen

25.02.2024

„Interessiert mich die Bohne“ lautet das Thema der diesjährigen Fastenaktion des katholischen Hilfswerks Misereor, das besonders Kleinbauern in Kolumbien in den Fokus rückt. Beim Eröffnungsgottesdienst der Aktion für das Bistum verwies Bischof Bertram auf die große Bedeutung, der wir auch heute der weltweiten Landwirtschaft zumessen sollten und betonte, dass Christ-Sein nur gemeinsam gehe.

Es gebe in Deutschland glücklicherweise kaum mehr Menschen, die erfahren hätten, was wirklicher Hunger sei, sagte der Bischof eingangs in seiner Predigt. Dennoch hätten unter anderem die Pandemiemonate gezeigt, wie empfindlich unsere Versorgungsketten heutzutage seien, und der wirtschaftlichen Entwicklung geschuldet gebe es sogar wieder vermehrt Menschen, die in Armut aufwachsen und leben; so seien „wir sensibler geworden für die Erfahrung des Mangels, der in den meisten Ländern der Erde seit Jahrzehnten Alltag ist.“

Deswegen sei es auch richtig und wichtig, wenn das katholische HIlfswerk Misereor in seiner diesjährigen Fastenaktion kolumbianische Kleinbauern in den Blick nehme und sich bemühe, sie bei der Rückkehr zur biologischen Landwirtschaft zu unterstützen. Dabei gelte es auch die politischen Faktoren nicht zu verleugnen: In Kolumbien und vielen anderen Ländern herrsche nach wie vor ein großes Gewaltpotential. Umso beeindruckender sei es dann, wenn „wenn Menschen sich in Treue zum christlichen Glauben gegen korrupte und gewalttätige Regierungen auflehnen, friedlichen Widerstand leisten und dabei in geladene Gewehrläufe von Milizen blicken.“

Tatsächlich sei es der Heilige Geist und die Gemeinschaft der Glaubenden, die in diesen Menschen wirke, sie trage und ihnen die Kraft und den Mut zum entschlossenen Handeln gebe: „Wer wirklich beginnt, das Evangelium in die Tat umzusetzen, fällt auf, muss auffallen: Weil er nicht mehr seinen eigenen Vorteil sucht, sondern den der anderen; weil nicht er selbst in der ersten Reihe stehen will, sondern anderen den Vortritt lässt – und weil er dies alles nicht zähneknirschend und widerwillig tut, sondern aus Überzeugung und mit großer Empathie.“

Nach dem Gottesdienst in der Marktoberdorfer Stadtpfarrkirche St. Martin lud Misereor die zahlreichen Gottesdienstbesucherinnen und -besucher zum Solidaritätsessen im Pfarrheim ein, bei dem regionale und kolumbianische Speisen gegen eine Spende probiert werden konnten. Unter anderem war dort auch der Europaabgeordnete Markus Ferber zugegen, der sich über die Arbeit des Hilfswerks informierte. Die Landwirtin Nidia Cielito Meneses Meneses aus Kolumbien berichtete anschließend über die Lage in ihrem Heimatbistum Pasto im Südwesten Kolumbiens. Die diözesane Landpastoral dort ist der diesjährige Projektpartner Misereors und bemüht sich um eine Stärkung der Kleinbauern in dem stark landwirtschaftlich geprägten Gebiet sowie die Förderung alternativer und nachhaltiger Anbaumethoden. Bei einem „Markt der Möglichkeiten“ hatten die katholischen Verbände derweil die Gelegenheit, sich und ihre internationalen Projekte den zahlreichen Gottesdienstbesucherinnen und –besuchern vorzustellen. Den Abschluss der Feierlichkeiten bildete ein Benefizkonzert in St. Martin.