„Haus der seelischen Gesundheit“ in Schwabmünchen eröffnet
Im Herzen der Stadt Schwabmünchen südlich von Augsburg ist an diesem Freitag ein neues caritatives Zentrum mit verschiedenen Anlaufstellen zur seelischen Gesundheit eröffnet worden. Bei einer Segensfeier mit dem Diözesan-Caritasdirektor, Diakon Markus Müller, Vertretern von Stadt und Bezirk sowie Mitarbeitenden übergab Bischof Dr. Bertram Meier die neuen Räumlichkeiten ihrer zukünftigen Bestimmung.
„So etwas hat Schwabmünchen noch nicht gesehen“, lobte der Bischof das stimmige Konzept des Neubaus, in dem von nun an der Sozialpsychiatrische Dienst, die Tagesstätte für psychisch kranke Menschen und die Suchtfachambulanz ihre Arbeit aufnehmen werden. „Ich freue mich sehr, dass Sie hier nicht nur Wert legen auf das körperliche Wohl, sondern die Seele ganz in den Mittelpunkt stellen“, wandte er sich an die zahlreichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie Verantwortlichen der Caritas, die zur Eröffnungsfeier gekommen waren. Die Caritas sei nicht nur ein Fachdienst, sondern bilde eine wesentliche Säule für kirchliches Handeln. „Aus ganzem Herzen sage ich Ihnen ‚Vergelts Gott‘ für Ihren humanen Dienst, Ihre Empathie und Sensibilität, damit aus den Klienten geheilte Menschen hervorgehen", so Bischof Bertram.
Als einladendes und warmes Haus bezeichnete der Diözesan-Caritasdirektor in seinen Begrüßungsworten den Neubau direkt neben der Pfarrkirche im Zentrum von Schwabmünchen. „Die Caritas befindet sich nun mitten im Herzen der Stadt. Wir sind stolz, dass wir hier Integration und Inklusion verbunden haben“. Über 1.000 Menschen im Jahr würden nun künftig in 25 Beratungszimmern, Gruppen- und Sozialräumen beraten, begleitet und unterstützt, betonte Müller und richtete seinen Dank an alle Zuschussgeber des Projekts. Für den Neubau der Einrichtung hat der Diözesan-Caritasverband rund 4,5 Millionen Euro investiert. Die Diözese Augsburg förderte das Projekt mit einer Million Euro.
Seine Freude und Dankbarkeit über das gelungene Konzept zeigte auch der Pfarrer der Pfarreiengemeinschaft, Christoph Leutgäb, im Rahmen der Segensfeier: „Unsere Idee war es, die Kirche zur Welt und zur Stadt hin zu öffnen, die Kirche sollte diakonisch präsent sein. Die Sorgen, die in dieses Haus getragen werden, sind in allen Generationen da und diese Probleme mitten in die Stadt zu nehmen, war unser Ziel. Wir wollen zusammen Kirche sein.“
Im Anschluss an die Segnung des Hauses durch Bischof Dr. Bertram Meier stellten die Bereichsleiterinnen der drei Einrichtungen ihre Arbeit näher vor. Eine Besichtigung der Räumlichkeiten war danach möglich. Auch im Rahmen des Stadtfestes am kommenden Sonntag lädt das Haus zur „Tag der offenen Tür“ ein.
Den Neubau des „Gesundheitshauses“ hatte der Abriss des früheren Chorregentenhauses an Ort und Stelle erst möglich gemacht. Dieses war 1756 als Benefiziatenhaus gebaut worden und diente von 1850 bis 2014 als Wohnsitz des Chorregenten. Im hinteren Teil befand sich zudem der Probenraum der verschiedenen Chöre und kirchenmusikalischen Angebote der Pfarrei. Aufgrund seines maroden Zustandes war für das in die Jahre gekommene Gebäude ein Abriss und anschließender Neubau unumgänglich.