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Diözesanrat, Tag 1

Intensive Aussprache

28.03.2025

In seiner Frühjahrsvollversammlung beschäftigt sich der Diözesanrat der Katholiken im Bistum Augsburg an diesem Wochenende mit dem Priorisierungsprozess, der derzeit in der Diözese unter dem Titel "Priorisieren, finanzieren, profilieren" läuft - eine "Standortbestimmung mit Zukunftsperspektive", wie es im Untertitel der Veranstaltung heißt. Im Detail werden sich die Delegierten am Samstag mit diesem Thema beschäftigen. Am ersten Tag standen die Berichte des Bischofs und der Diözesanratsvorsitzenden Hildegard Schütz im Mittelpunkt.

In seinem Bericht lud der Bischof die Delegierten zu einer „Reise in die Kirchenlandschaft“ ein. Er erinnerte zunächst an den gut besuchten Friedensgottesdienst in Sankt Ulrich und Afra im Rahmen der europaweiten Eucharistischen Kette und ermutigte die Delegierten, das Gebet um den Frieden in der Welt zu erhalten und weiter zu intensivieren.

In dem gleichen Saal, in dem der Diözesanrat an diesem Wochenende tagt, hatte die Deutsche Bischofskonferenz vor etwas mehr als einem Jahr ein vielbeachtetes Dokument verabschiedet, in welchem sich die Bischöfe klar von völkischen Tendenzen abgegrenzt hatten. Bischof Bertram erinnerte daran, sagte aber auch: „Allein die schriftliche Positionierung reicht nicht aus.“ Im Hinblick auf die innenpolitische Lage und die wachsende Zustimmung in der Bevölkerung zu rechtsradikalen Positionen schlug Bischof Bertram vor, immer wieder Gesprächsformate anzubieten, „um die Labilität in der Gesellschaft aktiv zu stabilisieren.“

Der Bischof berichtete zudem von seiner Reise als Weltkirchenbischof der DBK nach Nigeria im Januar und von der Frühjahrsvollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz, die den Erzbischof von Homs in Syrien, Julian Yacoub Mourad, zu Gast hatte – er war vor zehn Jahren von islamistischen Terroristen entführt worden. Bischof Bertram: „Da werden die Probleme, die wir hier haben, wirklich sekundär.“

Zum Thema Synodalität sagte der Bischof: „Es geht weiter.“ Die vom Vatikan angekündigte kirchliche Versammlung zu diesem Thema sei allerdings noch nicht klar konturiert: „Welche Rolle sie hat, welche Beschlussfähigkeit sie haben wird – das müssen wir abwarten.“ Synodalität wolle verstanden sein als Haltung und als Lebensstil der Kirche. „Es ist eine Stilfrage des innerkirchlichen Umgangs – und das müssen wir weiter einüben.“

Das Thema der Synodalität stand dann auch im Mittelpunkt der folgenden, überaus intensiven Aussprache. Mehrere Delegierte fragten nach, wie denn die Verstetigung des Synodalen Prozesses konkret aussehen könnte. Bischof Bertram riet dazu, das Thema nicht nur aus deutscher Perspektive zu sehen: „Auf der Weltsynode habe ich erlebt, wie weit wir hier schon sind. In vielen Ländern gibt es ja nicht einmal Laienräte.“ Der Bischof versprach, auch weiterhin im Synodalen Ausschuss mitzuarbeiten, der in Deutschland die Arbeit des Synodalen Weges fortsetze - auch wenn es dort nicht immer einfach sei. Aber: „Ich kann nur mitreden, wenn ich mich nicht entziehe, und ich sage Ihnen: Ihr Bischof steht für Synodalität! Aber geben wir einander etwas Zeit.“

Hildegard Schütz erinnerte in ihrem Bericht an eine „intensive und thematisch breit aufgestellte Arbeit“, die der Diözesanrat im vergangenen halben Jahr geleistet habe. Zudem war Augsburg im Februar 2025 Gastgeber der bundesweiten ZdK-Rätetagung im Februar 2025. Außerdem kündigte sie an, dass der Diözesanrat sich gemeinsam mit dem Bistum wieder am Katholikentag, der das nächste Mal im Mai 2026 in Würzburg stattfinden wird, beteiligen werde. Im Landeskomitee liefen zudem bereits die Vorbereitungen auf die Pfarrgemeinderatswahlen im März 2026.

Am zweiten Tag der Vollversammlung wird sich der Diözesanrat am Samstag intensiv mit dem Prozess „Priorisieren, Finanzieren, Profilieren“ beschäftigen.