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Diözesane Rätschaktion in Westendorf

"Lärmen für die Eine Welt"

14.04.2025

Augsburg (pba). Am Montag wurde es in Westendorf bei Kaufbeuren so richtig laut: Bei der Eröffnung der diözesanen Rätschaktion 2025 waren Ministrantinnen und Ministranten geladen, mit ihren Rätschen einmal so richtig Krach zu machen, und das auch noch für einen guten Zweck. In seiner Predigt zum Eröffnungsgottesdienst sprach Bischof Bertram darüber, auf welch vielfältige Art und Weise man anderen Menschen direkt und indirekt zur Seite stehen könne.

Das Lärmen der Kinder und Jugendlichen sei dabei ein „beeindruckendes Zeichen“, mit dem lautstark die Botschaft Jesu verkündet werde, so der Bischof. Mit dem Einsatz für benachteiligte Menschen in Südamerika täten die Ministrantinnen und Ministranten damit genau das, was das Evangelium für den christlichen Glauben verlange: „Wir setzen uns ein für Menschen in schwierigen Lebenslagen und erinnern uns dabei an die Worte Jesu, ‚Was ihr für einen meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan.‘“

Indes sei Helfen noch viel mehr als Spenden sammeln für Menschen in weit entfernten Ländern. Am „Rande der Gesellschaft“ stünden auch in Deutschland viele Menschen, etwa, wenn Kinder in der Schule gemobbt oder im Internet abwertende Kommentare geschrieben würden: „Jeden Tag gibt es Situationen, in denen wir uns entscheiden müssen, wie wir handeln wollen. Die Entscheidungen sind es, die uns zeigen, wer wir sind“, so Bischof Bertram abschließend in seiner Predigt.

Gemeinsam lärmen für die Eine Welt.

Gemeinsam lärmen für die Eine Welt.

Nach der Wortgottesfeier in der Westendorfer Pfarrkirche St. Michael ging es für die rund 130 teilnehmenden Kinder und Jugendlichen hinüber zum Vereinsheim der Gemeinde, wo sie auf spielerische Art und Weise mehr über das geförderte Projekt erfahren, ihre Kreativität beim Kreuzebasteln ausleben oder mit ugandischen Bananenblatt-Bällen in der Hand einfach mal herumtoben konnten.

Danach ging es wieder zurück zum Kirchenvorplatz, wo bereits Dutzende Holzrätschen in unterschiedlichster Form bereitlagen – von den teilnehmenden Pfarreien und Pfarreiengemeinschaften mitgebracht oder, so wie die vermutlich größte Rätsche der Welt, aus dem Lager der Hilfsorganisation Aktion Hoffnung hergebracht. Und um Punkt zwölf ging es los mit dem angekündigten „Lärmen für die Eine Welt“ – kraftvoll, spielerisch und bunt in die Karwoche hinein.

Auch Bischof Bertram hatten großen Spaß an der größten Rätsche.

Auch Bischof Bertram hatten großen Spaß an der größten Rätsche.

Die diözesane Rätschaktion ist eine jährlich stattfindende Initiative des Bischöflichen Hilfswerks Aktion Hoffnung, der Abteilung Weltkirche im Bischöflichen Ordinariat und dem Bischöflichen Jugendamt, über die durch die teilnehmenden Ministrantengruppen Spendengelder gesammelt werden sollen, die einem zuvor ausgewählten Förderprojekt in der „Einen Welt“ zugutekommen. Heuer ist dies das Förderzentrum „Niños de las Estrellas“ im chilenischen Los Ángeles; dort werden rund 130 Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene mit Behinderung gefördert und ausgebildet. Konkret soll mit den lukrierten Spendengeldern der Neubau der dortigen Schreinerlehrwerkstatt unterstützt werden.

Das Rätschen oder Ratschen ist ein vor allem in Mitteleuropa verbreiteter Brauch, bei dem die Kirchenglocken zwischen Karfreitag und der Osternacht durch von Ministrantinnen und Ministranten betätigte Holzrätschen ersetzt werden. Teilnehmende Ministrantengruppen werden heuer das Rätschen vor Ort auch dazu nutzen, um Gelder für das chilenische Förderzentrum zu sammeln.