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Nachruf

Pfarrer Bernd Udo Rochna verstorben

27.03.2025

Der Landvolkseelsorger in Bayern und langjährige Jugendseelsorger in Donauwörth Bernd Udo Rochna ist am Mittwoch, 26. März, nach einer schweren Krankheit im Alter von nur 45 Jahren verstorben. Er wurde am 19. Juli 1979 in Augsburg geboren und am 28. Juni 2015 zum Priester geweiht. Bischof Bertram würdigt den Verstorbenen als energischen und kraftvollen Verkünder des Evangeliums.

Die Würdigung des Bischofs im Wortlaut: „Mit Erschütterung habe ich die Nachricht vom Tod des Pfarrers Bernd Udo Rochna aufgenommen. Für unsere menschlichen Maßstäbe ist sein Lebensweg als Christ und Priester viel zu früh zu Ende gegangen. Dennoch waren es dicht gefüllte zehn Jahre, in denen er seit 2015 in verschiedenen Aufgaben als Priester im Bistum Augsburg gewirkt hat. Zuvor hat er bei der Deutschen Bahn als Lokführer gearbeitet. Gern hat er davon gesprochen und sah in seiner Berufung zum Priestertum eine Weiterentwicklung seiner Persönlichkeit. Als Seelsorger wollte er eine Art Lokomotive für das Evangelium sein. Gerade die jungen Menschen, vor allem die Mitglieder der Katholischen Landjugendbewegung, konnte Pfarrer Rochna begeistern. Seine ganze Energie und Kraft setzte er dafür ein, sie für den Glauben zu gewinnen. Seine offene und unkomplizierte Art kam ihm dabei sehr zugute. Möge der Herr sein fruchtbares Wirken mit dem ewigen Leben belohnen.“

Über Umwege zum Priestertum

Ein Rückblick auf sein Leben: Bernd Rochna wurde 1979 in Augsburg geboren und wuchs in Westendorf auf. Nach der Mittleren Reife hat er eine Berufsausbildung zum Eisenbahner im Betriebsdienst bei der Deutschen Bahn absolviert und danach als Lokführer im S-Bahnbetrieb München gearbeitet.

Nach Erwerb der Allgemeinen Hochschulreife an der Berufsoberschule in Augsburg hat er Politikwissenschaft, Philosophie, Ethik, Ethnologie und Erziehungswissenschaften für das Lehramt Mittelschule in Augsburg und Frankfurt studiert. Zusätzlich dazu nahm er das Theologiestudium auf und trat mit 31 Jahren ins Priesterseminar ein. Eng verbunden war er seit diesem Zeitpunkt der Hanns-Seidel-Stiftung, für die er als (Alt-)Stipendiatensprecher engagiert war.

Gleichzeitig war er über all die Jahre eng mit seiner Heimat verbunden. Er war bei der Feuerwehr, den Schützen, im Pfarrgemeinderat, CSU-Ortsvorsitzender und saß sogar vier Jahre lang im Gemeinderat. Im Mai 2014 weihte ihn der damalige Bischof Konrad Zdarsa  in der Ulrichsbasilika zum Diakon. Aus diesem Anlass wurde er zusammen mit seinem Kurskollegen auch vom Fernsehsender katholisch1.tv portraitiert. Im Jahre 2015 empfing er im Augsburger Dom dann schließlich die Priesterweihe.     

Rochna als Jugend- und Landvolkseelsorger

Priesterweihe 2015

2015 wurde Bernd Udo Rochna im Dom zum Priester geweiht. (Foto: Nicolas Schnall / pba)

Zunächst wirkte er als Aushilfspfarrer in Mindelheim und Westendorf, bis er schließlich im September 2015 seine Kaplansstelle in der Pfarreiengemeinschaft Weilheim antrat. 2019 ergab sich für ihn eine richtungsweisende Änderung, als er zum Diözesanseelsorger der Katholischen Landjugendbewegung gewählt wurde. Dadurch wurde er auch Teil des Vorstandes.

Gleichzeitig wurde er Jugendseelsorger in Donauwörth. Als solcher versuchte er kirchliche und religiöse Inhalte auf moderne Art und Weise den jungen Menschen nahezubringen. 2022 verbrachte er auch einige Tage auf dem Summer-Breeze-Festival in Dinkelsbühl mitten unter tausenden Metal-Fans. So konnte er ganz gezielt unter einem eher kirchenfernen Publikum ein positives Bild von Kirche, Seelsorge und Glauben vermitteln.

Aber auch die sozialen Medien nutze er gekonnt für die Seelsorge. Gerne brachte er sich unter anderem auch als Verbindungsseelsorger in den Cartellverband der katholischen deutschen Studentenverbindungen (CV) ein, dessen Mitglied er war.   

Im Jahre 2023 traf ihn der schmerzliche Verlust seines Vaters. Im Frühjahr 2024 wählten ihn die Delegierten der Katholischen Landvolkbewegung Bayerns einstimmig zum neuen Landvolkseelsorger, woraufhin er seinen Dienst in Donauwörth schweren Herzens beendete. Das neue Amt trat er im September mit großer Vorfreude an.

Abschied von einem beliebten Seelsorger

Am Mittwoch der 3. Fastenwoche ist er nach schwerer Krankheit verstorben. Für ihn möge sich nun erfüllen, was in einem Liedtext formuliert ist: „Es münden alle Pfade durch Schicksal, Schuld und Tod doch ein in Gottes Gnade trotz aller unsrer Not.“ (Arno Pötzsch 1941, GL 856,2)

Am Freitag, 4. April, lädt die Pfarrgemeinde Westendorf um 16 Uhr zu einem Abschiedsgebet in die Aussegnungshalle des Friedhofs ein.

Der Sterberosenkranz findet am Samstag, 5. April, um 9.30 Uhr in St. Georg Westendorf statt. Das Requiem schließt sich um 10 Uhr in der Pfarrkirche vor Ort an, anschließend die Beisetzung im Priestergrab an der Südseite der Kirche. Trauergäste, die in der Kirche keinen Platz mehr finden, können den Gottesdienst auf einer Leinwand in der Riedstraße 1 (Fa. Ziesenböck) mitverfolgen. Eine Übertragung des Tons auf den Dorfplatz findet ebenfalls statt. Priester und Diakone werden gebeten, sich bis zum 3. April anzumelden, violette Paramente mitzubringen und sich im Pfarrheim (Schulstraße 4) umzuziehen. Weitere organisatorische Hinweise finden sich auf der Homepage der PG Nordendorf-Westendorf.

Die PG Neu-Ulm gedenkt seiner in einem Requiem am 27. März um 19 Uhr in St. Johann und am 28. März um 9 Uhr in Heilig Kreuz.

Unser Mitgefühl gilt seiner Familie und allen Weggefährten, die um ihn trauern.

Der Herr vergelte ihm seine treuen Dienste und schenke ihm die ewige Ruhe.
Wir bitten um das Gebet für den Verstorbenen.