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Campo Santo Teutonico

Sich als Kirche berühren lassen

13.02.2024

Bischof Dr. Bertram Meier hat es als Mission der Kirche bezeichnet, das Evangelium auch zu jenen zu bringen, die es nicht verstehen können oder wollen. In seiner Predigt in der Kirche des deutschsprachigen Kollegs Campo Santo Teutonico im Vatikan warnte der Bischof an diesem Sonntag davor, dass die Kirche sich abschotte oder in Quarantäne begebe. Bereits am Freitagmorgen traf er mit Papst Franziskus zusammen.

Nach Bischof Bertram, der zugleich Beauftragter der Deutschen Bischofskonferenz für den Campo Santo ist, sei die Kirche "nicht nur zu den vermeintlich Reinen gesandt", sie müsse sich von den Nöten der Menschen berühren lassen. Die Fragen, die er sich hierbei stellt: "Lassen wir uns berühren? Lassen wir uns die Nöte der Menschen unter die Haut gehen?"

 

Hintergrund

Das Collegio Teutonico liegt auf dem Territorium der frühmittelalterlichen Schola Francorum im heutigen Vatikanstaat. Bereits seit dem späten 8. Jahrhundert wird dort ein Friedhof bezeugt, auf dem vor allem Pilger deutscher Sprache bestattet wurden. Papst Leo III. schenkte das Gelände 800 n. Chr. Karl dem Großen anlässlich seiner Kaiserkrönung in Rom. Heute gehört das Gelände der 1454 gegründeten Erzbruderschaft zur Schmerzhaften Muttergottes, deren Camerlengo seit dem 13. November 2021 Franco Reale ist. Im 19. Jahrhundert wurde um den Friedhof ein Kollegsgebäude errichtet. Dessen Gründungsrektor wurde 1876 Prälat Anton de Waal, der das Kolleg zu einem Zentrum der kirchengeschichtlichen Forschung und der frühchristlichen Archäologie machte. Heute beherbergt das Kolleg eine umfassende Bibliothek, die zu den bedeutendsten Forschungseinrichtungen in Rom gehört, sowie das Römische Institut der Görres-Gesellschaft. Im Collegio Teutonico wohnen Priester und einige Laien, die sich in Rom auf ihre Promotion vorbereiten oder an der vatikanischen Kurie tätig sind. Mit Pfarrer Konrad Bestle steht seit mehr als einem Jahr ein Augsburger Diözesanpriester dem Campo Santo als Rektor vor.