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Solidaritätsaktion freut sich über die Seligsprechung des polnischen Papstes

28.04.2011

Freising (Renovabis). Als „Türöffner der Freiheit“ und „Wegbereiter der Wende“ würdigt das Osteuropa-Hilfswerk Renovabis den verstorbenen Papst Johannes Paul II., der am kommenden Sonntag selig gesprochen wird. Renovabis-Hauptgeschäftsführer P. Stefan Dartmann erinnert an den geradezu prophetischen Appell des Papstes bei seiner Amtseinführung im Jahr 1978: „Habt keine Angst! Öffnet, reißt die Tore auf für Christus. Öffnet die Grenzen der Staaten, die wirtschaftlichen und politischen Systeme für seine, rettende Macht!“ Diese Freiheitsbotschaft sei – so Dartmann – auch als Kampfansage an den sozialistischen Allmachtsanspruch verstanden worden. Den Menschen im Osten Europas, die sich nach Freiheit sehnten, habe der polnische Papst als Verfechter ihrer Anliegen gegolten.

Eine weitere Schlüsselszene sieht Pater Dartmann in der Predigt Johannes Pauls II. ein Jahr später 1979 am Vorabend des Pfingstfestes auf dem Warschauer Siegesplatz. Mit den etwas abgewandelten Worten des Psalmisten „Sende aus deinen Geist! Und erneuere das Angesicht der Erde! Dieser Erde!“ habe der Papst den Menschen damals Mut gemacht und die Vision einer möglichen Veränderung aufgezeigt. Auch wenn es noch zehn Jahre dauerte, bis 1989 der „Eiserne Vorhang“ zwischen Ost und West in Europa fiel, habe das Pontifikat Johannes Pauls II. entscheidenden Einfluss darauf gehabt, dass das „Wunder der Wende“ schließlich Realität wurde. Dem Papst seien darüber hinaus bis heute wesentliche Impulse für „die Überwindung der Spaltung zwischen Ost und West in den Köpfen und im Alltag“ zu verdanken, so Renovabis-Chef Pater Dartmann. Hier fühle sich die Solidaritätsaktion dem geistig-geistlichen Erbe des verstorbenen Papstes verpflichtet. Bereits kurz vor Gründung von Renovabis im März 1993 habe Johannes Paul II. im Dezember 1992 vor den deutschen Bischöfen in Rom geäußert: „Dankbar begrüße ich die offenbar sehr konkrete Planung einer Solidaritätsaktion der Deutschen Bischofskonferenz zugunsten der Menschen und Kirchen in Mittel- und Osteuropa. Die Menschen in den vom Kommunismus befreiten Ländern bedürfen der finanziellen Hilfe, aber noch mehr der menschlichen Begegnung und des Austauschs der sehr unterschiedlichen Erfahrungen in den vier Jahrzehnten gewaltsamer Trennung“. In diesen Worten des Papstes sei – so Pater Dartmann – das ganze Programm von Renovabis gewissermaßen schon zusammengefasst gewesen.