Studiendirektor i.R. Walter Hroß verstorben
Der Ruhestandsgeistliche und langjährige Studiendirektor Walter Hroß ist am Freitag, 11. Juli, im Alter von 97 Jahren verstorben. Er wurde am 6. Dezember 1927 im heute tschechischen Brünn geboren und am 25. Juli 1954 zum Priester geweiht. Bischof Bertram würdigte den Verstorbenen und erinnerte an dessen Fähigkeit, in den Herzen der jungen Generation Spuren zu hinterlassen.
Bischof Dr. Bertram Meier zeigte sich in seiner Würdigung betroffen von der Todesnachricht: „Mit dem Tod von Studiendirektor i.R. Walter Hroß verliert die Diözese Augsburg einen passionierten Lehrer und Seelsorger. Nach seiner Kaplanszeit in Augsburg St. Simpert und in Neuburg/Donau Hl. Geist wirkte er 25 Jahre lang an der dortigen Städtischen Berufsschule als Religionslehrer. Bei den Schülern und jungen Erwachsenen war er anerkannt und beliebt.“
Ihm sei es gelingen, das Evangelium in einen Bereich der Gesellschaft zu tragen, der für den christlichen Glauben eine Herausforderung darstelle, so der Bischof. In den Herzen der jungen Generation habe der engagierte Priester aufgrund seines menschennahen Verhaltens tiefe Spuren hinterlassen. Bischof Bertram: „Der Herr lohne ihm sein Wirken.“
Geboren in Mähren, geweiht in München
Ein Rückblick auf sein langes Leben: Walter Hroß wurde 1927 in Brünn geboren. Die damaligen Jahre brachten heftige Veränderungen mit sich. War seine Heimat bis 1918 noch Teil der österreichisch-ungarischen Doppelmonarchie gewesen, so wurde sie nach dem Ersten Weltkrieg Teil der Tschechoslowakei. 1938/39 schließlich wurde diese vom nationalsozialistisch regierten Deutschland annektiert. Wie so viele deutschsprachige Familien in Böhmen und Mähren, wurde auch er zusammen mit seiner Familie nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs aus seiner Heimat vertrieben. So kam seine Familie letztlich nach Bayern.
Nach dem Philosophie- und Theologiestudium am Herzoglichen Georgianum und der Universität München wurde er am 25. Juli 1954 in der Universitätskirche St. Ludwig zum Priester geweiht. Seine Primiz feierte er am 1. September 1954 in der Kirche St. Ursula in München-Schwabing. Im Priesterseminar hatte er eine Zeit lang mit dem späteren Papst Benedikt XVI. zusammengelebt, mit dem er auch eine Freundschaft pflegte.
Neuburg als Heimat für das ganze Leben
Seine erste Kaplansstelle führte ihn, lange vor dem zweiten Vatikanischen Konzil, in die junge Pfarrei St. Simpert in Augsburg, 1957 nach Heilig Geist in Neuburg an der Donau. Die Stadt sollte ihm fortan zur Heimat werden. Zusammen mit dem dortigen Pfarrer Joseph Reiter bildete er das Gespann „Hroß und Reiter“. Schon bald zog es ihn aber als Religionslehrer an die Berufsschule. 1965 wurde er Studienrat in Neuburg, 1970 schließlich Oberstudienrat. Als Priester brachte er sich während dieser Zeit vor allem in der Pfarreiengemeinschaft Sinning ein. In den Ruhestand trat er im Jahr 1990.
Anschließend widmete er sich erneut verstärkt der Pfarrseelsorge und ließ sich für das Dekanat Neuburg adskribieren, blieb aber auch im Ruhestand in Neuburg wohnhaft. 2020 zog er in das Pflegeheim St. Elisabeth, wo er seinen Lebensabend verbrachte.
Der „Fliegerpfarrer von Neuburg“
Über all die Jahre hinweg, hatte Walter Hroß eine große Leidenschaft für das Segelfliegen entwickelt. Nicht umsonst nannten ihn die Menschen den „Fliegerpfarrer“. Rund 6000 Flugstunden verbrachte er in der Luft, 1977 gewann er sogar nach einem Flug von 720 Kilometern Länge den bayerischen Meistertitel im Segelfliegen. Seinen letzten Flug erlebte er noch im Alter von 95 Jahren mit. Eine weitere Leidenschaft galt dem Fußball. Ergebnisse aus der Bundesliga konnte er dabei stets mit einem hohen Fachwissen kommentieren.
2024 blickte er dankbar auf 70 priesterliche Jahre zurück und konnte gleichzeitig seinen 97. Geburtstag feiern. Es sollte sein letzter werden.
Abschied von Walter Hroß
Am Festtag des heiligen Benedikt ist er schließlich verstorben. Für ihn möge sich nun erfüllen, was Jesus im Tagesevangelium ausspricht: „Jeder, der um meines Namens willen Häuser oder Brüder oder Schwestern oder Vater oder Mutter oder Kinder oder Äcker verlassen hat, wird dafür das Hundertfache erhalten und das ewige Leben erben.“ (Mt 19,29)
Am Freitag, 18.07.25 findet um 18.30 Uhr ein Rosenkranz in der Pfarrkirche St. Clemens in Oberhausen statt. Am Samstag, 19.07.25 beginnt um 9.30 Uhr ein Rosenkranz in der Pfarrkirche St. Clemens in Oberhausen statt. Um 10.00 Uhr wird das das Requiem ebendort gefeiert. Anschließend wird Pfarrer Hroß auf dem Friedhof in Oberhausen beigesetzt.
Der Herr vergelte ihm seine treuen Dienste und schenke ihm die ewige Ruhe.
Wir bitten um das Gebet für den Verstorbenen.