Bruder Solanus starb als Glaubenszeuge für Jesus Christus
Augsburg (pcd). Bruder Solanus, mit bürgerlichem Namen Rudolf Hermann, wurde am 19. Mai 1909 in Thal (Pfarrei Illerberg) geboren und heute vor 60 Jahren getötet. In dem beschaulichen schwäbischen Dorf an der westlichen Grenze des Bistums wuchs er gemeinsam mit vier Geschwistern auf, zwei weitere Geschwister starben bei der Geburt, ein drittes als Kleinkind. In seinem Elternhaus und in der Volksschule lernte er den katholischen Glauben schätzen und lieben. Zunächst war Rudolf in der Landwirtschaft tätig und machte dann eine Lehre als Maler und Lackierer. Er trat dem Kolping-Gesellenverein bei und war allseits bekannt für sein klares religiöses und sittliches Zeugnis. Im Februar 1931 bat der noch 21-jährige um Aufnahme als Ordensbruder in die Benediktiner-Erzabtei St. Ottilien, sofern man ihn "für so einen hohen Beruf würdig" erachte.
Im Noviziat erhielt Rudolf den Ordensnamen Solanus, legte 1933 die zeitlichen und 1936 die ewigen Gelübde ab. Einige Monate später wurde er nach Tokwon (Korea) in die Mission geschickt. In der Abtei Tokwon arbeitete er sodann im Bauhandwerk. Zur damaligen Zeit wurde Korea von den Japanern unterjocht. Einige Jahre später - im Jahre 1945 - marschierten die kommunistischen Russen in Korea ein. Ab 1948 regierten an ihrer Stelle die einheimischen Kommunisten. In ihrem neu erwachten Nationalgefühl entwickelten die Koreaner auch eine Antipathie gegen die christliche Botschaft, vor allem deswegen, weil die Missionare nicht bereit waren, dem Kommunismus mit Sympathie zu begegnen. Im Mai 1949 wurde daraufhin von den Kommunisten die Abtei Tokwon aufgehoben und das christliche Missionswerk rakdikal vernichet. Alle Missionare kamen in Gefängnisse. Bruder Solanus aus dem schwäbischen Thal/Illerberg kam auf diese Weise aufgrund seines Glaubens in Kerkerhaft und dann ins Internierungslager Oksadok bzw. Manpo. Dort starb er - heute vor 60 Jahren - am 13.12.1950 den Hunger- bzw. Erfrierungstod. Das Bistum Augsburg hat Bruder Solanus in die Reihe seiner Märtyrer, d.h. der Blutzeugen um Jesu Christi willen, aufgenommen.