Führungskräfte berichten über Karrierewege
Über ihre verschiedenen Berufs- und Karrierewege haben an diesem Montag fünf weibliche Führungskräfte berichtet, die in unterschiedlichen Abteilungen und Einrichtungen des Bistums Augsburg sowie der Universität Augsburg in leitenden Positionen tätig sind. Bei der Informationsveranstaltung, die sich an alle Mitarbeiterinnen der Diözese richtete, wurden darüber hinaus Chancen der beruflichen Weiterentwicklung und Unterstützungsmöglichkeiten für Frauen im Bistum Augsburg vorgestellt.
„Aufgaben übernehmen, Chancen wahrnehmen und nicht sagen, ich kann es nicht“, gab Diane Russwurm, Vorstand des Katholischen Pfründestiftungsverbund St. Ulrich, mit Blick auf ihren eigenen Berufs- und Karriereweg den Zuhörerinnen im Haus Augustinus mit auf den Weg. Wichtig sei darüber hinaus, immer Spaß an der jeweiligen Aufgabe zu haben, sagte Rußwurm, die vor ihrer Leitungsaufgabe beim Bistum Augsburg viele Jahre in einer Unternehmensberatung tätig war. Eine Offenheit für neue Felder, sprach Angelika Maucher, Leiterin der Hauptabteilung Seelsorge im Bistum Augsburg, als einen wichtigen Baustein ihrer Karriere an. Dabei hätten sie jedoch auch andere Menschen in ihrem Umfeld gefördert und auf Wege verwiesen. „Die Stellen wurden meist an mich herangetragen“, so Maucher. Ganz ähnliche Erfahrungen hat auch Katharina Rommel, Referentin des Generalvikars, gemacht. Ihr Berufsweg sei eine organische Entwicklung gewesen. „Ich habe mich für nichts beworben. Vieles kommt auf einen zu. Das kann Ihnen vielleicht auch als Beruhigung dienen“, so Rommel gegenüber den Frauen im Publikum.
Einen Einblick in die berufliche Entwicklung im universitären Bereich brachte Prof. Dr. Kerstin Schlögl-Flierl, Lehrstuhlinhaberin für Moraltheologie an der Universität Augsburg, in die Diskussion mit ein. „Neben Faktoren von außen ist es auch wichtig, den eigenen Weg mit Selbstbewusstsein und Freude an der Sache zu gehen“, sagte die Augsburger Professorin, die nach ihrer Habilitation als erste Frau in Deutschland als Moraltheologin tätig geworden ist. Als Mutter von zwei Kindern sprach sie auch über die Erfahrung und Herausforderung, Familie und berufliche Karriere, gelingend in Verbindung zu bringen.
Sowohl einen Blick in die universitären Strukturen, als auch in das Ordinariat des Bistums Augsburg, konnte Prof. Dr. Gerda Riedl, Leiterin der Hauptabteilung für Grundsatzfragen, in die Diskussion mit einbringen. „Man kann oft nicht einschätzen, welche Konsequenzen bestimmte Entscheidungen haben.“ Wichtig sei jedoch immer, gute Netzwerke zu pflegen. „Ohne eigene Anstrengung, aber auch ohne Unterstützung, geht es nicht“, betonte Prof. Riedl im Rückblick auf ihre eigenen Karriereschritte.
Um die Förderung von Frauen und die Bildung von Netzwerken geht es auch beim bundesweiten Programm „Kirche im Mentoring“, bei welchem das Bistum Augsburg seit mehreren Jahren beteiligt ist. So berichteten ehemalige sowie aktuelle Mentees und Mentorinnen aus dem Bistum Augsburg über ihre Erfahrungen dort. Im Rahmen des bundesweiten Führungsprogramms werden die Teilnehmerinnen gemeinsam mit einer Mentorin an die Herausforderungen einer Leitungsposition herangeführt. Dabei gibt es regelmäßige bistumsübergreifende Seminare und ein praxisorientiertes Mentee-Projekt. Die Ausschreibung und Bewerbungsphase für das nächste Mentoren-Programm erfolgt in Kürze.
Die Informationsveranstaltung wurde von der Abteilung „Personalentwicklung“ unter Federführung von Thomas Stark, Referent für Personalentwicklung, organisiert und durchgeführt.