Mit einem „Te deum“ endet die Ulrichswoche
Mit der Überführung der Reliquien des Bistumspatrons in die Krypta der Basilika St. Ulrich und Afra endete am Freitagabend die jährliche Ulrichswoche. In der vollbesetzten Grabeskirche der Bistumspatrone Ulrich, Afra und Simpert sprach Stadtpfarrer Christoph Hänsler über die christliche Jenseitshoffnung, von der der heilige Ulrich gekündet habe.
Für Außenstehende seien die Feierlichkeiten der Ulrichswoche teils skurril, so Pfarrer Hänsler. Einen Sarg in die Mitte zu rücken, sei sonst nicht jedermanns Sache. Als Christen seien wir angesichts der Knochen des Verstorbenen aber nicht traurig, weil wir glauben würden, dass der heilige Ulrich „nicht tot ist, sondern lebt und im Himmel bei Gott ist“. Von dort aus sorge er für die Augsburger.
Gott als Grund der Hoffnung
Weiter griff er in seiner Predigt auch noch einmal das diesjährige Motto der Ulrichswoche auf: „Fröhlich in der Hoffnung, beharrlich in der Bedrängnis“. Dabei betonte er: „Der Grund unserer Hoffnung ist die Auferstehung!“ Wie durch einen Hoffnungsanker sei unser Leben mit der Ewigkeit Gottes verbunden. Der Tod habe also nicht das letzte Wort.
Der heilige Ulrich als Hoffnungsträger
Und doch beginne dieses ewige Leben schon im Hier und Jetzt, durch unsere Verbindung mit Gott. Als Christen hätten wir damit ein Ziel vor Augen: „Unser Ziel ist die Herrlichkeit Gottes, dahin will Gott uns führen, auf Wegen, die nicht immer durchschaubar sind.“ Die Hoffnung aber schenke die Kraft, all die Schwierigkeiten im eigenen Leben zu überwinden. Auch der heilige Ulrich sei fest in Gott verankert gewesen. So habe er die Kraft gehabt, in einer Zeit großer Bedrängnis, die Menschen durch die Hoffnungsbotschaft des Glaubens wieder aufzurichten. Er habe Werkzeug sein wollen für diese gute Botschaft. Und so bat Pfarrer Hänsler auch ganz konkret: „Ulrich möge auch heute noch ein Hoffnungsträger für viele Menschen sein.“
Daraus folge aber auch, dass Christen den Auftrag hätten, selbst zu Boten der Hoffnung zu werden. Der Weg der Kirche könne darum nur darin bestehen, dass „wir die Botschaft der Auferstehung selbst ernst nehmen und daraus leben. Alles weitere wird sich ergeben, weil Gott es schenkt“. Darum sei es auch so passend, dass die Ulrichswoche mit dem gewaltigen „Te deum“ von Anton Bruckner ende. Im letzten Abschnitt stehe dort ebenfalls ein Hoffnungswort: „In te domine, speravi; non confundar in aeternum – Auf dich, Herr, habe ich gehofft, möge ich nicht zuschanden werden in Ewigkeit.“
Reponierung des Ulrichschreins
Am Ende des Gottesdienstes wurde der Schrein mit den Reliquien des heiligen Ulrich in einer feierlichen Prozession wieder in die Krypta überführt und in seinem Barocksarkophag aus dem Jahr 1762 beigesetzt. Das letzte Wort hatte dann Basilikamesner Anton Holzmüller: „Ulrich, bis nächstes Jahr!“
Der Basilikachor sang unter Leitung von Peter Bader neben dem Te deum von Anton Bruckner die Messe in D von Antonin Dvořák. Begleitet wurde er von Solisten und einem Orchester.