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Nachruf

Abt Notker Wolf OSB verstorben

03.04.2024

Mit Trauer hat Bischof Dr. Bertram Meier auf die Nachricht vom Tod des Benediktinerabts Notker Wolf reagiert. Dem Verstorbenen sei es zeitlebens gelungen, „das geistliche Erbe des heiligen Benedikt als Salz und Sauerteig in die Gesellschaft hineinzutragen“. Der frühere Abtprimas ist an diesem Dienstag (2. April) auf der Rückreise von Italien verstorben, wie auf der Internetseite der Erzabtei St. Ottilien steht.

Die Würdigung des Verstorbenen durch Bischof Bertram im Wortlaut:

„Die Nachricht, dass Abt Notker Wolf OSB verstorben ist, stimmt mich sehr traurig. Er hat als Erzabt von Sankt Ottilien, als Abtpräses seiner Kongregation und später in seiner Eigenschaft als Abtprimas der Benediktiner mit Sitz in Sant’Anselmo/Rom sowohl die Ortskirche von Augsburg als auch die Ordenslandschaft auf weltkirchlicher Ebene wesentlich mitgeprägt und wichtige Impulse gesetzt. Notker Wolf war ein Mann der Weltkirche in vielerlei Hinsicht, ein Netzwerker nach dem Herzen Gottes. Vom Herrn, seinem Schöpfer, mit Talenten reich ausgestattet, hat er seine Fähigkeiten unermüdlich eingebracht: in seiner Gemeinschaft und in der Öffentlichkeit. Musikalisch, publizistisch und vor allem spirituell war Notker Wolf ein Faktor, der weit über die kirchlichen Grenzen hinaus Beachtung und Respekt fand. Ihm ist es gelungen, das geistliche Erbe des hl. Benedikt als Salz und Sauerteig in die Gesellschaft hineinzutragen. Bis zuletzt hat er sich seinen Schwung und den Elan erhalten, mit dem er viele Menschen in Bann ziehen konnte. Erst vor wenigen Wochen hörte ich ihn noch in einer ‚Standpunktsendung‘ bei Radio Horeb, wo er mit viel Einfühlungsvermögen im Gespräch mit Hörern war und als Seelsorger ihre Fragen beantwortete. Möge Abt Notker in österlichem Licht nun alles schauen, worauf er in seinem irdischen Leben gehofft hat.“

Abt Notker Wolf ist am 21. Juni 1940 in Grönenbach (Unterallgäu) geboren und auf den Namen Werner getauft worden. Er trat nach der Schulzeit an der Oberrealschule Memmingen (heute Bernhard-Strigel-Gymnasium) und am Rhabanus-Maurus-Gymnasium 1961 in das Kloster Sankt Ottilien ein. Dort erhielt er den Ordensnamen Notker. Nach seiner Profess 1962 studierte er Philosophie an der Benediktinerhochschule Sant’Anselmo in Rom. 1965 wechselte er an die Ludwig-Maximilians-Universität München und studierte Theologie, Philosophie sowie Zoologie, Anorganische Chemie und Astronomiegeschichte. 1974 wurde der passionierte Musiker zum Dr. phil. promoviert. 1968 empfing er die Priesterweihe. Drei Jahre später erhielt er einen Ruf auf die Professur für Naturphilosophie und Wissenschaftstheorie an die Päpstliche Hochschule Sant’Anselmo in Rom. Notker Notker war zwischen 1977 und 2000 Erzabt in St. Ottilien und damit Abtpräses der Kongregation der Missionsbenediktiner sowie in den Jahren 2000 bis 2016 Abtprimas des Benediktinerordens, dem weltweit mehr als 23.000 männliche und weibliche Mitglieder angehören.

Ein ausführlicher Nachruf ist auf der Seite der Erzabtei erscheinen.

Das Requiem für den Verstorbenen mit anschließender Beisetzung wird am Samstag, 6. April um 10.30 Uhr in St. Ottilien gefeiert. Die Totenmesse wird live übertragen.