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Kundgebung in Augsburg

„Wir wollen dem Evangelium Jesu Christi trauen!“

03.02.2024

Bischof Dr. Bertram Meier hat vor mehr als 25.000 Menschen auf dem Augsburger Rathausplatz dazu aufgerufen, diejenigen politischen Kräfte zu stärken, „die Menschlichkeit, Versöhnung, Frieden und soziale Gerechtigkeit vertreten". Unter lautem Beifall sagte der Bischof: „Wir wollen dem Evangelium Jesu Christi trauen. Deshalb erteilen wir allen Versuchen, Spaltung und Misstrauen, Futterneid und Hass zu säen, eine klare Absage." Auf der friedlichen Kundgebung, zu der das Augsburger „Bündnis für Menschenwürde Augsburg und Schwaben" aufgerufen hatte, wandten sich Vertreter und Vertreterinnen zahlreicher Organisationen gegen rechtsextremistische Tendenzen in der Gesellschaft.

In seiner kurzen Rede versprach Bischof Bertram: „Als katholischer Bischof von Augsburg setze ich mich dafür ein, dass die Botschaft von der Liebe Gottes bei ausnahmslos jedem Menschen ankommen kann - unabhängig von Herkunft, Alter, Hautfarbe, Geschlecht und sexueller Orientierung. Und als katholische Kirche werden wir stets dafür Sorge tragen, dass menschenverachtende oder demokratiefeindliche Gruppierungen und Einzelpersonen – aus welchem Eck auch immer - benannt und zur Rechenschaft gezogen werden. Sie sollen bei uns keine Chance haben! Unsere Gesellschaft ist und bleibt vielfältig und bunt. Das lassen wir uns nicht nehmen."

Die Rede des Bischofs bekam großen Applaus

Die Rede des Bischofs auf dem Rathausplatz bekam großen Applaus.

Das Bistum Augsburg hatte im Vorfeld alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, kirchlichen Verbände und Schulen sowie alle Gläubigen, „denen die Prinzipien der freiheitlich demokratischen Grundordnung ein Anliegen sind", zur Beteiligung an der Kundgebung aufgerufen.

Zu Beginn der Kundgebung hatte die Augsburger Oberbürgermeisterin Eva Weber ein leidenschaftliches Plädoyer für die Demokratie gehalten: „Demokratie, das sind wir alle. Wir alle müssen Haltung zeigen. Wir können uns nicht drauf verlassen, dass es andere tun, wir müssen unsere Demokratie retten und verteidigen."

Oberbürgermeisterin Weber weiter: „Es gibt viele Mechanismen: Demos, Haltung zeigen im Netz, Äußerungen nicht stehen lassen, gerade in sozialen Medien. Geht wählen. Stärkt die Parteien, die für Freiheit und Frieden stehen. Vor allem: Engagiert Euch - in Parteien, Initiativen, in der Nachbarschaft. Demokratie ist nicht perfekt, anstrengend, träge. Aber sie ist die einzige Staatsform, die Garant für Würde ist. Deshalb ist es wert, sie zu verteidigen."

Nach etwa zweieinhalb Stunden war die Kundgebung beendet und die Versammlung löste sich friedlich auf.