Diözese legt Jahresabschluss vor
Augsburg (pba). Die Diözese Augsburg hat ihren Jahresabschluss 2024 vorgelegt. Demnach betrug die Bilanzsumme der Diözese Augsburg als Körperschaft des öffentlichen Rechts zum 31. Dezember 2024 828,0 Mio. Euro (2023: 814,4 Mio. Euro). Der Jahresabschluss folgt den Vorschriften des Handelsgesetzbuches (HGB) für große Kapitalgesellschaften und wurde von den zuständigen diözesanen Gremien festgestellt. Wie in den Vorjahren erhielt er den uneingeschränkten Bestätigungsvermerk eines unabhängigen Wirtschaftsprüfers.
Die Einnahmen aus der Kirchensteuer, die rund 83,5 Prozent aller Erträge der Diözese ausmachen, sind im Jahr 2024 mit 369,7 Mio. Euro im Vergleich zum Vorjahr (370,4 Mio. Euro) geringfügig zurückgegangen. Allerdings liegt die Entwicklung des Kirchensteueraufkommens deutlich unter der Vorjahresprognose, in deren Rahmen für den Haushalt 2024 Einnahmen aus der Kirchensteuer in Höhe von rund 390,1 Mio. Euro erwartet worden waren.
Bischofsvikar Monsignore Walter Merkt: „Wir sehen, dass der Effekt aus dem Rückgang der Katholikenzahl erheblich ist, wenn er auch kaum präzise für einzelne Jahre vorhergesagt werden kann. Mittel- und langfristig werden wir von einer Fortsetzung dieser Entwicklung ausgehen müssen.“
Die Gewährung von Zuschüssen an Kirchenstiftungen und andere kirchliche Einrichtungen machte im Jahr 2024 abermals einen großen Teil der Aufwendungen aus. Die ausgezahlten 169,5 Mio. Euro (2023: 172,1 Mio. Euro) haben zahlreiche kirchliche Aktivitäten überhaupt erst ermöglicht. So sind die Zuschüsse wichtig, um das sozial-karitative Wirken für Kranke und Pflegebedürftige, Flüchtlinge, Obdachlose und Familien zu unterstützen, ebenso wie vielfältige Bildungsangebote in kirchlichen Vereinen und Verbänden sowie kirchlichen Einrichtungen der Erwachsenenbildung einer breiten Öffentlichkeit präsentieren zu können. Davon profitierten unter anderem der Diözesancaritasverband ebenso wie der Sozialdienst Katholischer Frauen, die Katholische Jugendfürsorge und der Katholische Verband für Soziale Dienste. Gleichzeitig dienten die Zuschüsse der regelmäßig notwendigen Sanierung von Kirchen, Pfarrheimen und Pfarrhäusern.
Zur Förderung überdiözesaner Zwecke haben sich die sieben bayerischen (Erz-)Diözesen zum sogenannten Überdiözesanen Fonds Bayern (ÜDF) zusammengeschlossen. Die Diözese Augsburg hat im Jahr 2024 8,1 Mio. Euro (2023: 7,9 Mio. Euro) an Beiträgen geleistet. Wesentliche Zuschüsse aus diesem Fonds gingen an die Stiftung Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt, die Katholische Akademie in Bayern sowie die Stiftung Katholische Bildungsstätten für Sozialberufe in Bayern. Zudem flossen aus Augsburg 6,7 Mio. Euro (2023: 6,6 Mio. Euro) an den Verband der Diözesen Deutschlands (VDD) zur Finanzierung der Aktivitäten der Deutschen Bischofskonferenz sowie 1,8 Mio. Euro (2023: 1,8 Mio. Euro) als Strukturbeitrag zur Unterstützung der Kirche in Ostdeutschland. Die Personalkosten des Bistums bilden mit 186,2 Mio. Euro (2023: 172,4 Mio. Euro) den größten Gesamtaufwandsposten.
Insgesamt hat die Diözese Augsburg das Jahr 2024 mit einem Jahresfehlbetrag in Höhe von 11,4 Mio. Euro abgeschlossen (2023: Jahresfehlbetrag in Höhe von 3,7 Mio. Euro).
Diözesanökonom Dr. Dominikus Kleindienst: „Vor allem die tarifbedingten Personalkostensteigerungen bei gleichzeitig rückläufigen Kirchensteuereinnahmen beschreiben die Herausforderung, vor der das Bistum Augsburg weiterhin steht. Mit Hilfe aktueller Priorisierungsüberlegungen bleibt es jedoch der Anspruch, in Zukunft möglichst ausgeglichene Jahresergebnisse erzielen zu können.“
Die Bilanzsumme des Bischöflichen Stuhls belief sich zum 31.12.2024 auf 675,4 Mio. Euro (2023: 678,0 Mio. Euro). Der Bischöfliche Stuhl gewährleistet insbesondere die Altersversorgung der aktiven und emeritierten Diözesanpriester. Die Bilanzsumme des Domkapitels belief sich zum 31.12.2024 wie im Vorjahr auf 3,8 Mio. Euro. Der Katholische Pfründestiftungsverbund St. Ulrich (KPV) schloss das Jahr 2024 mit einer Bilanzsumme von 1.559,8 Mio. Euro (2023: 1.549,4 Mio. Euro) ab. Auch diese Abschlüsse erhielten den uneingeschränkten Bestätigungsvermerk eines unabhängigen Wirtschaftsprüfers.
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